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Der Wind ist manchmal wie alle
06.09.2010, 19:00
Prager Literaturhaus, Ječná 11, Praha 2Der argentinische Autor jüdischer Herkunft Alberto Szpunberg liest aus seinem Gedichtband „Der Wind ist manchmal wie alle“. Hierbei handelt es sich um eine Werkauswahl aus den Jahren 1962 bis 2007. Im Teil genannt „Die Piatock-Akademie“ setzt er sich mit den jüdischen Ursprüngen der mitteleuropäischen Kultur auseinander. So schafft er neben seinem familiären und religiösen Ursprung weitere Bezugspunkte zu Prag, die seine Lesung für das Prager Publikum über den literarischen Genuss hinaus interessant machen.
Die Lesung findet auf Spanisch und auf Deutsch statt.
©Edition Delta, Stuttgart
Alberto Spzunberg wurde am 28. September 1940 in Buenos Aires geboren. Sein Vater stammte aus dem ukrainischen Schtetl Berdichev und floh vor den zaristischen Pogromen nach Argentinien. Die Mutter stammte aus einer jüdischen Familie aus dem bessarabischen Kolorash (Călăraşi, heute: Moldawien), die ebenfalls nach Argentinien geflohen war. Mit 14 Jahren trat er dem kommunistischen Jugendbund bei und begann Gedichte zu schreiben. Mit 22 wurde er aufgrund prochinesischer Tendenzen aus der Partei ausgeschlossen, dabei basierte das Interesse allein auf den Gedichte von Tu Fu und Li Po. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband, Poemas de la mano mayor, dem ein Jahr später bereits ein zweiter folgte. Er studierte klassische Literatur und Sprachen, war Mitbegründer der Widerstandsgruppe Brigada Masetti und lehrte am Centro de Estudios Lingüísticos der Universität Buenos Aires als Professor für Argentinische Literatur. Nach dem Militärputsch 1966 verlor er die Anstellung an der Universität und wechselte zum Journalismus. Nach einem erneuten Militärputsch 1976 war Szpunberg gezwungen unterzutauchen und ging nach Barcelona ins Exil. In Spanien rekonstruierte er jene, durch den Terror des argentinischen Regimes verlorenen, Gedichte im Band Su fuego en la tibieza, für den er 1980 mit dem Lyrikpreis der Universität Alcalá de Henares ausgezeichnet wurde. Der Preis verhalf ihm zur Einbürgerung in Spanien. Als 1984 in Argentinien die Demokratisierungsphase einsetzte, konnte Szpunberg nach sieben Jahren Exil wieder in seine Heimat reisen. Bis heute sind von ihm sieben Lyrikbände erschienen, deren Wirkung weit über sein Heimatland hinaus ausstrahlte. 1993/1994 wurde er in Frankreich mit dem Internationalen Lyrikpreis Antonio Machado ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien von Alberto Szpunberg Der Wind ist manchmal wie alle. Gedichte 1962-2007 (Edition Delta, Stuttgart 2008).
Einladung
Die Lesung findet auf Spanisch und auf Deutsch statt.
©Edition Delta, Stuttgart
Alberto Spzunberg wurde am 28. September 1940 in Buenos Aires geboren. Sein Vater stammte aus dem ukrainischen Schtetl Berdichev und floh vor den zaristischen Pogromen nach Argentinien. Die Mutter stammte aus einer jüdischen Familie aus dem bessarabischen Kolorash (Călăraşi, heute: Moldawien), die ebenfalls nach Argentinien geflohen war. Mit 14 Jahren trat er dem kommunistischen Jugendbund bei und begann Gedichte zu schreiben. Mit 22 wurde er aufgrund prochinesischer Tendenzen aus der Partei ausgeschlossen, dabei basierte das Interesse allein auf den Gedichte von Tu Fu und Li Po. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband, Poemas de la mano mayor, dem ein Jahr später bereits ein zweiter folgte. Er studierte klassische Literatur und Sprachen, war Mitbegründer der Widerstandsgruppe Brigada Masetti und lehrte am Centro de Estudios Lingüísticos der Universität Buenos Aires als Professor für Argentinische Literatur. Nach dem Militärputsch 1966 verlor er die Anstellung an der Universität und wechselte zum Journalismus. Nach einem erneuten Militärputsch 1976 war Szpunberg gezwungen unterzutauchen und ging nach Barcelona ins Exil. In Spanien rekonstruierte er jene, durch den Terror des argentinischen Regimes verlorenen, Gedichte im Band Su fuego en la tibieza, für den er 1980 mit dem Lyrikpreis der Universität Alcalá de Henares ausgezeichnet wurde. Der Preis verhalf ihm zur Einbürgerung in Spanien. Als 1984 in Argentinien die Demokratisierungsphase einsetzte, konnte Szpunberg nach sieben Jahren Exil wieder in seine Heimat reisen. Bis heute sind von ihm sieben Lyrikbände erschienen, deren Wirkung weit über sein Heimatland hinaus ausstrahlte. 1993/1994 wurde er in Frankreich mit dem Internationalen Lyrikpreis Antonio Machado ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien von Alberto Szpunberg Der Wind ist manchmal wie alle. Gedichte 1962-2007 (Edition Delta, Stuttgart 2008).
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