Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren
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Werkausgabe Jiří Gruša


Zum 80. Geburtstag von Jiří Gruša im November letzten Jahres wurde pünktlich die zehnbändige deutschsprachige Ausgabe der Werke des Schriftstellers und Diplomaten fertig gestellt. Sie ist im Wieser-Verlag Klagenfurt erschienen, wurde vom Österreicherischen Kulturfonds unterstützt und vom Berliner Literaturwissenschaftler Hans Dieter Zimmermann herausgegeben.

Gruša, 1938 in Pardubice in einer katholischen Familie geboren, starb 2011. Er war Prager Dissident und Freund Václav Havels, als er 1981 ausgebürgert wurde. Er lebte dann in Westdeutschland und schrieb schließlich auch deutsche Gedichte, in der Werkausgabe ergeben sie einen dicken Band. Er wurde auf Drängen seines Freundes Havels Botschafter seines Landes, zuerst in Bonn von 1991 bis 1997, dann in Wien von 1998 bis 2004. Danach war er Direktor der Diplomatischen Akademie in Wien bis 2009 und Präsident des internationalen PEN, der Schriftstellervereinigung, die für die Freiheit des Wortes eintritt, von 2003 bis 2009.

Die deutschsprachige Ausgabe, eine tschechische ist schon weit fortgeschritten, umfasst seine drei großen Romane "Mimner", "Der 16. Fragebogen" und "Dr. Kokeš", einen Band Erzählungen, einen Band tschechischer Gedichte und einen Band deutscher Gedichte, zwei Bände "Essays und Studien", sowie einen Band "Reden und Gespräche". Die meisten der Essays und Reden hat er in deutscher Sprache geschrieben. Der zehnte und letzte Band bringt seine Auseinandersetzung mit dem tschechischen Politiker Edvard Beneš, die viel diskutiert wurde. So wird das literarische Werk dieses sympathischen Menschen, der als Diplomat eine ungewöhnliche Begabung entwickelte, überliefert.

Diese und weitere Werke Grušas finden Sie in unserer Bibliothek  des Prager Literaturhauses.

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